Besuch des Kurpfälzischen Kammerorchesters

Pressetext:

Jutta Schabacker, Mannheimer Morgen vom 9.November 2011

 

 

Auf eine musikalische Zeitreise mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester durften sich gleich am ersten Schultag nach den Herbstferien die Schüler der Seckenheimer Grundschule begeben. Mit seinem Projekt "Auf Entdeckungsreise mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester" besucht das traditionsreiche Orchester regelmäßig Schulen in der Region und möchte so den Schülern eine Annäherung an die klassische Musik ermöglichen und ihnen die Gelegenheit geben, ein Orchester als Ganzes zu erleben sowie die einzelnen Musikinstrumente genauer kennenzulernen.

Mit der klassischen Musik der "Mannheimer Schule" wollen die Mannheimer Orchestermusiker die Grundschüler auf die große Tradition der Mannheimer Musikgeschichte aufmerksam machen. Vor allem zur Zeit Kurfürst Karl Theodors galt Mannheim als das bedeutendste Musikzentrum Europas.

Finanziert werden diese außergewöhnlichen Musikstunden, an denen in den vergangenen beiden Jahren schon über 2500 Schüler teilgenommen haben, durch Fördermittel des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim.

Während Rektorin Michaela Schott sich freute, die Musikerinnen und Musiker mit ihrem Chefdirigenten Stefan Fraas in der kurzerhand zum Konzertsaal umfunktionierten Schulturnhalle begrüßen zu dürfen, saßen die Dritt- und Viertklässler der Stamm- und Südschule schon gespannt auf ihren Plätzen und warteten neugierig auf das erste Stück des Orchesters. "Bevor wir aber Wolfgang Amadeus Mozarts dritten Satz aus der Serenade 'Eine kleine Nachtmusik' spielen können, müssen die Instrumente erst eingestimmt werden", erklärte Stefan Fraas den jungen Zuhörern. Eifrig meldeten sich die Schüler als es danach galt die Streichinstrumente zu erkennen und ihre Besonderheiten zu erklären. Ob Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass, die Seckenheimer Grundschüler erwiesen sich als Musikinstrumentenkenner und ein Schüler konnte sogar richtig erklären, warum eine Bratsche tiefer klingt als eine Geige.

Etwas ganz Neues war dann doch für viele die Vorführung zweier Höflinge, die in ihren historischen Kleidern direkt vom Hofe Karl Theodors zu ihnen gekommen waren und ein Menuett von Johann Stamitz aus dem 18. Jahrhundert vortanzten. "Oh, da sind ja gar keine Bläser", zeigte sich anfangs ein Schüler enttäuscht. Aber schon betrat eine Musikerin mit ihrer Flöte den "Orchesterboden", es folgten noch die Piccolo-Flöte, die Oboe, die Klarinette und das tiefste aller Holzblasinstrumente, das Fagott. Mit dem Horn, einem Blechblasinstrument - und da staunten die Schüler nicht schlecht, als ihnen Stefan Fraas erläuterte, so ein Horn sei auseinandergerollt ganze sieben Meter lang - war schließlich das Orchester komplett.

Mit einem Auszug aus Mozarts Sinfonie g-Moll beendete das Kurpfälzische Kammerorchester seine musikalische Zeitreise und die Schüler bedankten sich mit viel Applaus bei allen Musikern für diese außergewöhnliche Unterrichtsstunde - und wer weiß, vielleicht hat so mancher Schüler nun Lust bekommen, auch ein Instrument zu erlernen.